Ein Erfahrungsbericht über die Drehleiterrettung mithilfe einer mechanischen Reanimationshilfe
An einem Sonntagmorgen werden RTW und NEF mit dem Alarmstichtwort „Nicht ansprechbare Person“ alarmiert. Nach drei Minuten Anfahrt trifft der RTW am Einsatzort ein, nach weiteren fünf Minuten der Notarzt. Vorgefunden wird ein 80-jähriger Patient, welcher bewusstlos und ohne Atmung sowie Puls in seinem Bett liegt. Erstmaßnahmen durch die RTW Besatzung waren unter anderem einen geeigneten Ablageort für den Patienten in dem beengten Schlafzimmer zu finden! Die sofort eingeleitete CPR mit Atemwegssicherung verlief problemlos. Eine erste Rhythmusanalyse zeigte primär eine Asystolie. Die zeitnahe Medikamentengabe sorgte kurzzeitig für Auswurfleistung des Herzens. Zu diesem Zeitpunkt waren die Rettungskräfte circa 20 Minuten vor Ort. Man entschied sich einen Transport einzuleiten. Eine Begehung des Treppenhauses zeigte allerdings schnell, dass die Rettung nicht über dieses stattfinden könne. Die Ortsansässige Schwerpunktfeuerwehr wurde nun hinzugezogen, welche mit einer Drehleiter, Rüstwagen sowie einem Löschgruppenfahrzeug ausrückte. Unterdessen verschlechterte sich der Zustand des Patienten insofern, dass die Herzdruckmassage erneut aufgenommen werden muss. Um effizienter Arbeiten zu können und mit Hinblick auf den anstehenden Transport in den RTW entschied man sich den Einsatz einer mechanischen Reanimationshilfe! Diese steht für einen Testzeitraum auf diesem Rettungswagen bereit. Eingesetzt wird der EASY PULSE der Firma SCHILLER. Das Anlegen der Bodenplatte mit der dazugehörigen Bebänderung gestaltet sich problemlos! Nachdem die Schultergurte ebenfalls festgezogen sind, wird der Patient auf ein Spineboard umgelagert und fixiert. Die bereits eingetroffene Feuerwehr steht mit der Drehleiter bereits angeleitert am Haus. Einige Kameraden der Feuerwehr unterstützen den Rettungsdienst bei dem Transfer zum Drehleiterkorb. Dank des EASY PULSE war eine permanente Herzdruckmassage gegeben. Eine maschinelle Beatmung mit dem Medumat Standard 2 übernahm die Ventilation. Ein Feuerwehrmann mit der Qualifikation Rettungsassistent überwacht den kurzen Transport im Drehleiterkorb. Nach genau 60minuten setzt sich der Rettungswagen mit Notarztbegleitung in Richtung Klinikum in Bewegung. Sieben Minuten später kann der Patient mit dem Verdacht der LAE an das Team des Schockraums übergeben werden. Bis zu diesem Zeitpunkt ist kein weiterer ROSC eingetreten. Die Reanimationshilfe verbleibt noch für die weitere Diagnostik bei dem Patienten. Über 60 Minuten CPR wurden mit dem Easypuls nun durchgeführt. Der korrekte Sitz des Gerätes wurde einmal infolge versehentlicher Manipulation eines Feuerwehrmannes korrigiert, gestaltet sich aber auch problemlos.
Infolge der gesammelten Erfahrungen während der Testphase wurden zwei EASY PULSE der Firma SCHILLER erworben, auf zwei NEF verlastet und stehen nun dauerhaft dem Rettungsdienst zur Verfügung.
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